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Rechtliche Aspekte der Kurzzeitvermietung in Deutschland

March 1, 2024

Die Vermietung an Tourist:innen über Plattformen wie Airbnb ist beliebt – doch in Deutschland gelten klare Regeln. Hier die wichtigsten Vorgaben im Überblick.

Rechtliche Aspekte der Kurzzeitvermietung in Deutschland

Die Vermietung an Touristen über Plattformen wie Airbnb ist beliebt – doch in Deutschland gelten klare Regeln. Die rechtlichen Bestimmungen variieren je nach Bundesland und Stadt erheblich. Hier die wichtigsten Vorgaben im Überblick.

Grundlagen der Kurzzeitvermietung

Definition Kurzzeitvermietung

Als Kurzzeitvermietung gelten Vermietungen von möblierten Wohnräumen für touristische oder geschäftliche Zwecke mit einer Aufenthaltsdauer von weniger als einem Monat.

Rechtliche Einordnung

Je nach Umfang und Art der Vermietung kann sie als:

•Privater Nebenerwerb

•Gewerbliche Tätigkeit

•Freiberufliche Tätigkeit

eingestuft werden.

Bundesweite Regelungen

1. Einkommensteuerrecht

Steuerpflicht

Alle Einnahmen aus Kurzzeitvermietung sind steuerpflichtig und müssen in der Einkommensteuererklärung angegeben werden.

Freibeträge:

•Bis 520€ jährlich: steuerfrei (§ 22 Nr. 3 EStG)

•Darüber: vollständige Steuerpflicht

Absetzbare Kosten:

•Reinigungskosten

•Werbungskosten

•Reparaturen und Wartung

•Verwaltungskosten

•Versicherungen

•Abschreibungen auf Einrichtung

2. Umsatzsteuerrecht

Kleinunternehmerregelung:

•Bis 22.000€ Jahresumsatz: keine Umsatzsteuer

•Darüber: 7% oder 19% Umsatzsteuer je nach Leistung

Wichtig: Vermietung möblierter Wohnräume unterliegt meist der Umsatzsteuer!

3. Gewerberecht

Gewerbeanmeldung erforderlich bei:

•Mehr als 8 Wohnungen

•Hauptberuflicher Tätigkeit

•Überschreitung bestimmter Umsatzschwellen

Indizien für Gewerblichkeit:

•Nachhaltigkeit der Tätigkeit

•Gewinnerzielungsabsicht

•Teilnahme am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr

•Selbstständige Tätigkeit

Länder- und stadtspezifische Regelungen

Berlin: Zweckentfremdungsverbot

Regelungen:

•Registrierungspflicht für alle Ferienwohnungen

•Hauptwohnsitz-Regel: nur eigene Wohnung vermietbar

•Zweitwohnungen: Genehmigung erforderlich

•Hohe Bußgelder bei Verstößen (bis 100.000€)

München: Strenge Kontrollen

Besonderheiten:

•Zweckentfremdungssatzung seit 2016

•Registrierungspflicht

•Maximal 8 Wochen pro Jahr für Hauptwohnung

•Genehmigungspflicht für gewerbliche Vermietung

Hamburg: Liberalere Handhabung

Regelungen:

•Anmeldepflicht bei Vermietung über 8 Wochen/Jahr

•Zweckentfremdungsverbot in Gebieten mit Wohnraumknappheit

•Bußgelder bis 50.000€

Köln: Mittlere Regulierung

Vorgaben:

•Zweckentfremdungsverbot

•Genehmigungspflicht ab bestimmter Vermietungsdauer

•Kontrollen durch städtische Behörden

Dresden: Aufkommende Regulierung

Entwicklung:

•Neue Zweckentfremdungssatzung geplant

•Bisher liberalere Handhabung

•Registrierungspflicht eingeführt

Mietrechtliche Aspekte

Untermiete bei Mietwohnungen

Zustimmung des Vermieters:

•Bei möblierter Untervermietung meist erforderlich

•Verweigerung nur bei berechtigtem Interesse möglich

•Schriftliche Vereinbarung empfehlenswert

Kündigungsschutz:

•Vermieter kann bei unerlaubter Untervermietung kündigen

•Abmahnung meist erforderlich

Haftungsfragen

Verkehrssicherungspflicht:

•Vermieter haftet für Schäden durch bauliche Mängel

•Regelmäßige Wartung und Kontrolle erforderlich

Nachbarschaftsrecht:

•Ruhestörungen durch Gäste können problematisch werden

•Hausordnung muss beachtet werden

Versicherungsrechtliche Aspekte

Notwendige Versicherungen

Haftpflichtversicherung:

•Deckung für Schäden durch Gäste

•Spezielle Policen für Ferienvermietung

•Kosten: 200-500€ jährlich

Hausratversicherung:

•Erweiterung um Ferienvermietung nötig

•Deckung für Diebstahl und Beschädigung

Rechtschutzversicherung:

•Schutz bei Streitigkeiten mit Gästen oder Behörden

•Kostenübernahme für Anwaltshonorare

Datenschutzrecht (DSGVO)

Gästedaten verarbeiten

Rechtmäßige Verarbeitung:

•Rechtsgrundlage für Datenverarbeitung nötig

•Meist: Vertragserfüllung oder berechtigtes Interesse

Informationspflichten:

•Datenschutzerklärung erforderlich

•Information über Zweck der Datenverarbeitung

•Aufbewahrungsfristen festlegen

Datensicherheit:

•Angemessene technische Schutzmaßnahmen

•Löschung nach Aufbewahrungsfristen

Arbeitsrechtliche Aspekte

Beschäftigung von Hilfskräften

Minijob-Regelungen:

•Reinigungskräfte oft als Minijobber beschäftigt

•Sozialversicherungspflicht beachten

•Unfallversicherung erforderlich

Scheinselbstständigkeit vermeiden:

•Bei regelmäßiger Tätigkeit

•Weisungsgebundenheit

•Wirtschaftliche Abhängigkeit

Praktische Compliance-Tipps

1. Rechtssichere Anmeldung

Checkliste: □ Örtliche Bestimmungen prüfen □ Erforderliche Genehmigungen einholen □ Steuerliche Anmeldung vornehmen □ Versicherungsschutz anpassen

2. Dokumentation

Wichtige Unterlagen:

•Gästeregister führen

•Belege sammeln

•Einnahmen dokumentieren

•Kommunikation archivieren

3. Vertragliche Absicherung

Mietverträge:

•Klare Hausregeln definieren

•Haftungsausschlüsse formulieren

•Kaution vereinbaren

•Stornobedingungen festlegen

Häufige Rechtsfehler vermeiden

1. Vermietung ohne Anmeldung

Risiken:

•Hohe Bußgelder

•Nachzahlung von Steuern

•Gewerberechtliche Konsequenzen

2. Falsche steuerliche Behandlung

Probleme:

•Steuernachzahlungen

•Zinsen und Verspätungszuschläge

•Gewerbesteuerliche Folgen

3. Unzureichender Versicherungsschutz

Gefahren:

•Persönliche Haftung bei Schäden

•Hohe Kosten bei Rechtsstreitigkeiten

•Existenzbedrohende Risiken

4. Datenschutzverletzungen

Konsequenzen:

•Bußgelder der Datenschutzbehörden

•Schadensersatzansprüche Betroffener

•Reputationsschäden

Zukunftsperspektiven der Regulierung

Trends 2025

Verschärfung der Kontrollen:

•Automatisierte Überwachung von Plattformen

•Bessere Zusammenarbeit zwischen Behörden

•Höhere Bußgelder

Harmonisierung der Regelungen:

•Bundesweite Standards geplant

•Vereinheitlichung der Verfahren

•Digitale Anmeldeprozesse

Steuerliche Änderungen:

•Mögliche Verschärfung der Besteuerung

•Neue Dokumentationspflichten

•Internationale Koordination

Professionelle Rechtsberatung

Wann Beratung sinnvoll ist

•Bei Unsicherheit über Rechtslage

•Vor Beginn der Vermietung

•Bei behördlichen Anfragen

•Bei Problemen mit Gästen oder Nachbarn

Was gute Beratung leistet

•Analyse der individuellen Situation

•Entwicklung rechtssicherer Strukturen

•Laufende Compliance-Überwachung

•Vertretung bei Behörden und Gerichten

Arbio als Komplettlösung

Rechtssicherheit durch Expertise

Unser Service umfasst:

•Rechtssichere Anmeldung bei allen Behörden

•Laufende Compliance-Überwachung

•Steueroptimierte Strukturierung

•Professionelle Dokumentation

Risikominimierung:

•Vermeidung kostspieliger Fehler

•Schutz vor Bußgeldern

•Optimierung der Steuerlast

•Rechtssichere Vertragsgestaltung

Fazit: Rechtssicherheit als Erfolgsfaktor

Die rechtlichen Anforderungen an die Kurzzeitvermietung in Deutschland sind komplex und ändern sich ständig. Fehler können teuer werden und die Rentabilität erheblich beeinträchtigen.

Erfolgreiche Kurzzeitvermietung erfordert:

•Gründliche Kenntnis der örtlichen Bestimmungen

•Professionelle steuerliche und rechtliche Beratung

•Laufende Compliance-Überwachung

•Anpassung an Rechtsänderungen

Mit der richtigen rechtlichen Struktur und professioneller Unterstützung können Sie die Chancen der Kurzzeitvermietung nutzen und gleichzeitig alle Risiken minimieren.

Arbio unterstützt Sie dabei, rechtssicher und erfolgreich zu vermieten – von der ersten Anmeldung bis zur laufenden Verwaltung. Kontaktieren Sie uns für eine umfassende Rechtsberatung!